Weinbau in Essenheim - früher und heute
Gesprächsrunde am 20. März 2012 im Essenheimer Rathaus
Seit Jahrhunderten wird in Essenheim Weinbau betrieben. Doch die Bedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten ebenso schnell und weitreichend verändert wie die Ansprüche der Verbraucher.
Adam Braunewell und Rudolf Wagner als Vertreter und profunde Kenner des Weinbaus vergangener Jahrzehnte sowie Christian Braunewell und Martin Wolf als Vertreter der jungen Winzer, die bereits für Aufsehen in der heutigen Weinwelt gesorgt haben, berichteten über den Weinbau gestern und heute. Dabei ging es unter anderem um die Veränderung bei den Rebsorten, bei der Arbeit im Wingert und im Keller, aber auch um die Fragen optimaler Weinvermarktung im regionalen Bereich und in der globalisierten Welt, natürlich auch um Qualität, Terroir, Preise –eben alles, was den Weinliebhaber interessiert.
Die etwa 50 Zuhörer im Ratssaal vernahmen mit Erstaunen, dass heute nicht mehr die Arbeit im Weinberg oder der Ausbau des Weines im Keller, wo die Qualilät ganz entscheidend beeinflußt wird, die meiste Zeit in Anspruch nehmen, sondern die Vermarktung. Auch die Ausbildung der heutigen Winzergeneration unterscheidet sich grundlegend von der ihrer Großväter.
Wichtige Weichenstellungen für die Entwicklung des Weinbaus wurden bereits in den 1960er und 70er Jahren gelegt: die Beseitigung der Kleinstparzellen durch die Flurbereinigungen, die Umstellung vom Faßweinverkauf auf Eigenausbau und -vermarktung und das Umdenken bei den Winzern, verstärkt auf Qualität statt auf Menge zu setzen.
Einig waren sich junge und ältere Winzer, dass die Essenheimer Weinbaubetriebe für die Zukunft gut aufgestellt sind und dank der guten natürlichen Bedingungen unserer Gemarkung der Weinbau auch weiterhin unser Dorf prägen wird.